19. Juli 2018: Die Rheinpfalz: Leserbrief zur Verlegung des Kerweplatzes – Anmaßend und bürgerfern

Anmaßend und bürgerfern – Leserbrief unseres Vorstandsmitglieds Franz Claus

Zur Suche nach einem Kerweplatz in Oppau und der Kritik an SPD-Ortsvorsteher Udo Scheuermann (wir berichteten mehrfach).(…) Stoppt den unsinnigen Plan von Herrn Scheuermann! Seine Idee zum neuen Kerweplatz in Oppau an der Umgehungsstraße wirkt (…) wenig flexibel. Herr Scheuermann will das dortige Maisfeld an der Umgehungsstraße von etwa 11.000 Quadratmeter Fläche zum Parkplatz versiegeln, das heißt, der gesamte natürliche Erdboden des Feldes würde asphaltiert werden, dazu würden die umliegenden Bäume und Sträucher abgeholzt. Herr Scheuermann setzt in die Welt, dass die BASF den Platz als eigenen Parkplatz mitfinanziere, offenbar weiß die BASF davon nichts, hat dazu auch nichts geplant.
Herr Scheuermann setzt sich offenbar inzwischen über Entschei-dungsträger hinweg. Was will Herr Scheuermann damit bezwecken? Der Zweck und wer davon profitiert sind mit Sicherheit nicht die Bürger in Oppau und auch nicht die dortige natürliche Umwelt, die für viele, viele Vögel einen Rückzugsraum bietet und auch Zugvögeln auf ihrer Durchreise als Zwischenstopp dient. Die wenige dort noch vorhandene naturnahe Umwelt, Sauerstoffspender in Oppau, würde zerstört werden. Stattdessen würde ein erhebliches Verkehrsaufkommen entstehen durch An- beziehungsweise Abfahren von Autos; Abgase würden die Luft verpesten, Verkehrslärm wäre weiträumig belastend für Anwohner. Besonders traurig wäre die Zerstörung des dortigen Rückzugsraums der Vogelwelt, die nicht so laut schreien kann wie Menschen, die sich von Herrn Scheuermanns Idee finanzielle Vorteile versprechen, ohne dass eine umweltverträgliche Lösung überhaupt in Betracht gezogen wird.
Wer will da noch lustvoll und mit gutem Gewissen Kerwe feiern? Dies noch außerhalb des Ortskerns, völlig entgegen der üblichen „Kirchweih-Tradition“, so wie Kerwe heute sonst überall im Ortskern gefeiert wird. Nur in Oppau soll es nicht sein?
So eine Asphalt-Politik ist alt, anmaßend und bürgerfern. (…) Früher, als Umweltschutz, Bürgerengagement und Bürgerinteressen kaum politisches Gewicht hatten, da konnte eine Politik à la Scheuermann noch punkten. Heute nicht mehr! Bürger wehren sich, so Stefan Pfeiffer, der Gärtner gegenüber dem Maisfeld. Die Familie hat sich immer für Naturschutz eingesetzt, der Vater ist Vogelschützer. Ihre Stimmen müssen gehört werden. Die politische Taubheit muss aufgebrochen werden, immer dort, wo Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanzenwelt gefährdet ist.

Herr Scheuermann, Ihre Vorschläge sind von gestern. (…) Ihnen, Herr Pfeiffer, einen großen Dank im Namen aller, die nicht so laut schreien können, wie Erde, Pflanzen, Tiere und Menschen ohne Macht und Lobby. Bürger, wehrt euch gegen solche umweltfeindlichen Ideen!

Franz Claus, Ludwigshafen

Quelle:
Die Rheinpfalz – Ludwigshafener Rundschau – Nr. 165 vom 19. Juli 2018, Seite 16

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